Alexander Honold im Sommersemester 2020 in Bamberg

Der Basler Germanist Prof. Dr. Alexander Honold hat die internationale Johann von Spix-Professur für das Sommersemester erhalten, und wir sind sehr stolz, dass der international renommierte Wissenschaftler sich bereit erklärt hat, einen Workshop/Master-Class für die Graduiertenschule Literatur, Kultur und Medien anzubieten, in Kürze dazu mehr.
Eine weitere Veranstaltung wird gemeinsam mit der Bamberger Graduiertenschule für Mittelalterstudien (BaGraMS) abgehalten werden.
Alexander Honold, Prof., Dr. phil., geboren am 16. November 1962 in Valdivia/Chile. Er studierte Germanistik, Komparatistik, Philosophie und Lateinamerikanistik in München und Berlin. Promotion 1994 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über Robert Musil und den Ersten Weltkrieg. Habilitation 2002 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Studie über die Astronomie im Werk Friedrich Hölderlins. 1991-1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Fachbereich Germanistik der FU Berlin; 1991-1993 Lehrbeauftragter für Lateinamerikanistik an der FU Berlin; 1993-2002 Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität zu Berlin; 1997-2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des DFG-Forschungsprojekts: Kultur- und Literaturgeschichte des Fremden; 2000-2002 Habilitationsstipendium der DFG; 2003-2004 Vertretung des Lehrstuhls für Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft (G. von Graevenitz) an der Universität Konstanz. Seit Herbst 2004 Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Auswärtige Rufe: an die Friedrich-Wilhelms-Universität Münster (2005, abgelehnt); an die Princeton University (2008, abgelehnt).
Lehrtätigkeit u. a. an der Freien Universität Berlin, an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Universität Konstanz und an der Universität Basel. Internationale Forschungsaufenthalte DAAD-Forschungsaufenthalt an der New York University (April/Mai 1997); DAAD-Forschungsaufenthalt an der Stanford University/USA (April 1998); Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen in Essen (Oktober 1998-Mai 1999); Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) der Universität Freiburg/Br. (Januar–Juni 2013), Senior Fellow am Institut für kulturwissenschaftliche Forschungen (IFK), Wien und Kunstuniversität Linz (Oktober 2017–Januar 2018); Max Kade Distinguished Visiting Professor an der University of California, Santa Barbara, USA (Januar-März 2018); Aby Warburg Professor am Warburg-Haus der Universität Hamburg (April-Juli 2018).
Zahlreiche Buchpublikationen, Aufsätze, Zeitungsartikel und Literaturkritiken. Zuletzt erschienen: Die Tugenden und die Laster. Gottfried Keller, Die Leute von Seldwyla. Basel: Schwabe 2018; Der Erd-Erzähler. Peter Handkes Prosa der Orte, Räume und Landschaften. Stuttgart: Metzler, 2017. Handbuch Literatur und Musik (Hg., mit Nicola Gess). Berlin, Boston: De Gruyter, 2017. Reiseliteratur der Moderne und Postmoderne (Hg., mit Michaela Holdenried und Stefan Hermes). Berlin: Erich Schmidt 2017. Goethe als Literatur-Figur. Göttingen: Wallstein 2016 (hg., zus. mit Edith Anna Kunz und Hans-Jürgen Schrader). Einsatz der Dichtung. Literatur im Zeichen des Ersten Weltkriegs. Berlin: Vorwerk 8, 2015. Die Zeit schreiben. Jahreszeiten, Uhren und Kalender als Taktgeber der Literatur. Basel: Schwabe 2013.
Forschungsgebiete:
- Erzählforschung (Gattungs-, Formen- und Mediengeschichte des Erzählens)
- Kulturtheorie der Klassischen Moderne
- Reiseliteratur, interkulturelle und postkoloniale Literaturwissenschaft
- Semantik der Landschaft und kulturelle Topographie
- Texte/AutorInnen aus der Schweiz und aus Österreich
- Literaturtheater und Spiel (in/seit der Goethezeit)
- Literatur und Musik (Formentransfers, Kooperationen und wechselseitige Thematisierungen)
- Geschichte kultureller Zeitordnungen (Astronomie, Kalender, Rhythmen und Jahreszeiten)
Zur Professur
Die Johann-von-Spix-Professur haben internationale Gastprofessorinnen und Gastprofessoren der Universität Bamberg für die Dauer ihres Aufenthalts inne. Finanziert wird die Professur aus Sondermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.
Namensgeber ist der Konservator Johann Baptist Spix, der ab 1799 an der Universitas Ottoniano-Fridericiana, dem Vorläufer der heutigen Universität Bamberg, Philosophie studierte und dort auch promovierte. Für seine Leistungen in den internationalen Forschungsreisen wurde er später geadelt und zum Ritter geschlagen. Der fränkische Humboldt, wie Spix auch genannt wird, ist seit dem Sommersemester 2015 der Namensgeber der Internationalen Gastprofessur.