Niklas Schmitt

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Promotionsvorhaben

Niklas Schmitt: »Delirien der Negativität« Hass in den Werken von Thomas Bernhard, Rolf Dieter Brinkmann und Rainald Goetz

Dass die Diktatur der Schrift ein Reich der Finsternis regiere, sei eine Urwahrheit, die bereits Thomas Bernhard in seiner Büchnerpreisrede formuliert habe, so Rainald Goetz in seiner eigenen, 2015 gehaltenen: »Was muss ich denken, um richtig zu verstehen, was ich fühle, wenn ich sehe, was passiert? Gar nichts, Haß, Delirien der Negativität.« Thomas Bernhard, Rolf Dieter Brinkmann und Rainald Goetz sind Außenseiter und Weltbeobachter. Ihre Reaktion auf die Gesellschaft ihrer jeweiligen Gegenwarten, auf die (Massen)Kultur und Politik ihrer Zeitläufte und die zeitgeistlichen Strömungen des Literaturbetriebes ist Hass – zumindest inszenieren sie ihre Ich-Erzähler als inbrünstig hassende und sich selbst als mit diesen identifizierbar. In dieser Dissertation werden einerseits die autorspezifischen Themen, also Ziele (und Opfer) des Hasses untersucht, andererseits aber vor allem deren literarische Inszenierung, zu der auch die den Text authentifizierende Selbstinszenierung gehört. Der Hass ist dabei ebenso Erzählanlass für und Poetisierungsverfahren der jeweiligen Beobachtungen, wie ein Mittel zur Äußerung von Kritik jenseits aller Krisen und Utopien, aber doch gegen die jeweilige gesellschaftliche, politische, mediale und literarische Gegenwart. Die Arbeit soll ein Beitrag zu zentralen, diese Werke konstituierenden, zwar beiläufig erkannten, bisher aber noch nicht systematisch aufgearbeiteten literarischen Techniken dieser sogenannten ›Hassliteraten‹ sein.

Betreuerin

Prof. Dr. Andrea Bartl

Kontakt

niklas.schmitt@uni-bamberg.de

 

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