Über uns

Eine »echte Doktorarbeit« beruht immer auf eigenständiger Forschung; der Kandidat muß beweisen, daß er in der Lage ist, das gewählte Gebiet voranzubringen. Darum schreibt man auch diese Arbeit nicht mit zweiundzwanzig Jahren, sondern in einem höheren Alter, manchmal auch erst mit vierzig oder fünfzig Jahren (auch wenn es sehr junge Promovierende gibt). Warum soviel Zeitaufwand? Eben weil es sich um eigenständige Forschung handelt, bei der man sicher auch wissen muß, was andere über den gleichen Gegenstand gesagt haben, bei der es aber vor allem etwas zu entdecken gilt, was andere noch nicht gesagt haben. Wenn man, speziell in den Geisteswissenschaften, von »Entdeckung« spricht, dann denkt man nicht an umwälzend neue Entdeckungen wie die Atomspaltung, an die Relativitätstheorie oder an ein Mittel gegen Krebs: es kann sich auch um bescheidenere Entdeckungen handeln, und man betrachtet als »wissenschaftlich« auch eine neue Art und Weise, einen klassischen Text zu lesen und zu verstehen, das Ausgraben eines Manuskripts, das ein neues Licht auf einen Autor wirft, oder die Neubewertung und die Neuinterpretation schon vorhandener Arbeiten, wenn dadurch Gedanken weitergebracht und in eine systematische Ordnung eingefügt werden, die bisher über verschiedene andere Texte verstreut waren. Jedenfalls muß eine Arbeit entstehen (zumindest ist das die Idee), die andere Forscher, die sich mit dem Gegenstand beschäftigen, nicht außer acht lassen dürfen, weil in ihr etwas Neues gesagt wird.
Umberto Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt

Bamberger Graduiertenschule für Literatur, Kultur und Medien (BaGraLCM)

Die Bamberger Graduiertenschule für Literatur, Kultur und Medien (Bamberg Graduate School of Literary, Cultural and Media Studies – BaGraLCM) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Ziel der BaGraLCM ist es, den Promovierenden über ein strukturiertes wie forschungsintensives Promotionsprogramm optimale Rahmenbedingungen für einen effizienten Promotionsprozess und zügigen Promotionsabschluss zu bieten. Die Graduiertenschule setzt auf interdisziplinäre Synergieeffekte, indem sie die literatur- und kulturwissenschaftlichen Kompetenzen des breit aufgestellten Philologien-Verbundes mit denen des Faches Kommunikationswissenschaft bündelt und miteinander in Dialog bringt.
 
 

Charakterisierung der Graduiertenschule

Die Bamberger Graduiertenschule für Literatur, Kultur und Medien repräsentiert eine bereits seit geraumer Zeit zunehmend nachgefragte Literaturwissenschaft, die sich als eine kultur- und medienwissenschaftliche Basisdisziplin versteht.

Sie widmet sich speziell der Auseinandersetzung mit den mannigfaltigen synchronen und diachronen Beziehungen zwischen Literatur, Kultur und Medien.

 

Schwerpunkte

Unter anderem die folgenden Schwerpunkte geraten hierbei in den Blick:

  • die ästhetischen, kulturellen, politischen und sozialen Spezifika literarisch-medialer Kommunikation
  • die Zusammenhänge zwischen Literatur, kollektiven Wissensbeständen und kulturellen Identitäten
  • die Wechselbeziehungen von Literatur, Medien und öffentlicher Meinung
  • die mediale Bedingtheit der literarischen Produktion, Distribution und Rezeption
  • die inter- und transkulturellen Verflechtungen durch Literatur, Kultur und Medien
  • die Formen und Spielarten der Inter- und Transmedialität, der Medienkombination und des Medienwechsels
  • die Austauschprozesse zwischen Literatur und anderen Künsten
  • die Praktiken, Instanzen, Akteure und Medien der Literaturvermittlung

Ausdrücklich angemerkt sei, dass die Mitglieder der Graduiertenschule trotz deren Fächer verbindender Profilierung Promotionen zu Forschungsschwerpunkten aus dem ‚Kernbereich‘ ihrer jeweiligen Disziplinen betreuen.

 
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